Wohnen auf dem Wasser

Das hat nur, wer direkt am Wasser wohnt: eine Terrasse, die nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche beginnt. Foto: Hendrik Schwartz.

Das hat nur, wer direkt am Wasser wohnt: eine Terrasse, die nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche beginnt. Foto: Hendrik Schwartz

Ein Haus am Meer. Ein Haus am See. Wenn man nach der idealen Lage eines Traumhauses fragt, ist oft Nähe zum Wasser gefragt. Doch leider kann natürlich nicht jeder an einem See oder am Strand bauen. Von den Kosten ganz zu schweigen. Wird es billiger, wenn man die Wasserfläche künstlich schafft? Eher nicht, wie ein Beispiel aus Hamburg zeigt.

In Hamburg hat man im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) 2013 nicht nur am, sondern schon fast im Wasser gebaut: Die sogenannte Waterhouses im Bezirk Wilhelmsburg-Mitte stehen auf Pfählen in einem 4000 Quadratmeter großen Regenrückhaltebecken, das an das Wilhelmsburger Wettern- und Kanalsystem angeschlossen ist. Das hört sich recht unspektakulär an, von ihrer Wirkung her aber ist die Wohnsituation sehr maritim, sehr extravagant.

Betonflächen statt Strand: Hier sind man, dass die Waterhaouses nicht an einem natürlichen See oder Meer liegen, sondern an einem künstlichen Regenrückhaltebecken. Foto: Hendrik Schwartz

Pflastersteine statt Strand: Hier sind man, dass die Waterhouses nicht an einem natürlichen See oder Meer liegen, sondern an einem künstlichen Regenrückhaltebecken. Foto: Hendrik Schwartz

Insgesamt wurden vier Triplexhäuser gebaut, die jeweils aus drei separat zugänglichen, dreigeschossigen Wohnungen bestehen. Die Wohnungen sind zwischen 123 und 130 Quadratmeter groß. Dazu kommt der Watertower mit 22 Wohnungen auf neun Etagen, hier beträgt die Wohnfläche zwischen 60 und 129 Quadratmetern. Alle Wohnungen wurden schon vor der Grundsteinlegung verkauft – und das bei Preisen von 2500 bis 3400 Euro pro Quadratmeter. Offensichtlich kommt Wohnen auf dem Wasser mitten in der Stadt gut an.

Ausstattung und Wohngefühl müssen jedenfalls super sein – das legen jedenfalls Bilder aus dem Inneren der Häuser nahe. Das Erdgeschoss, das hier sinnigerweise Wassergeschoss heißt, ist jeweils mit viel Glas und direktem Blick aufs Wasser gestaltet. Dazu hat jede Wohnung eine Terrasse oder einen Balkon am Wasser, die Eigentümer der Waterhouses haben sogar eigene Bootsstege und können sich rund um ihre Terrasse einen Unterwassergarten anlegen.

Die Architekten von Schenk + Waiblinger Architekten aus Hamburg, die das Projekt zusammen mit Hochtief Solutions AG formart Hamburg umgesetzt haben, haben zudem besonders umweltfreundlich und energiesparend geplant. Die Waterhouses sind mit der DGNB-Zertifizierung in Gold der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen ausgezeichnet worden.