„Räumchen wechsle dich“ im Musterhauspark

Fassade des Functionality-Hauses

Die schiebbaren Holzläden prägen die Fassade des Functionality-Hauses von Sonnleitner. Foto: Karin Polz

Noch soooo lange bis zu den nächsten Architektouren (am 25. und 26. Juni 2016), im Freundeskreis hat auch niemand neu gebaut – wenn ich also meinem Hobby „Häuser anschauen“ nachgehen möchte, habe ich momentan nicht viele Optionen. Eine allerdings steht praktisch immer offen: Musterhausparks. Ich kann euch zum Beispiel den Referenzhauspark der Sonnleitner Holzbauwerke in Ortenburg im Landkreis Passau empfehlen. Dort dreht sich alles ums Bauen mit Holz. Besonders beeindruckt hat mich das Plus-Energie-Referenzhaus „Functionality-Haus by Sonnleitner & Häfele“. Nicht nur, weil das Gebäude dank guter Dämmung, Photovoltaikanlage und Wärmepumpe mehr Energie erzeugt als es verbraucht. Sondern auch, weil das Haus im Innern so unglaublich wandelbar ist. Fast alle Räume können einfach umgebaut werden. In dem Maße, wie sich die Lebensumstände der Bauherren mit der Zeit verändern, bleibt auch die Raumnutzung in dem 193-Quadratmeter-Haus flexibel: Erst braucht man vielleicht zwei Arbeitszimmer, dann eher Kinderzimmer, und wenn die Kinder aus dem Haus sind, will man die Räume wieder ganz anders nutzen. Und das ist beim Functionality-Haus möglich. Es ist von Anfang an so geplant, dass sich das Haus flexibel und in unterschiedlicher Raumaufteilung nutzen lässt.

Eingangsbereich und Flur des Functionality-Hauses

Schon im Eingangsbereich erkennt man zwei Besonderheiten des Referenzhauses: viel Holz und viele Schiebe- und Falttüren. Foto: Karin Polz

Ein Haus ohne starrre Wände – wie lässt sich das umsetzen? Hauptsächlich dadurch, dass nur die Außenwände und ein tragendes Treppenhaus feststehen. Alle anderen Unterteilungen sind flexibel. Da gibt es beispielsweise Schiebe- und Faltwände sowie verschiedene Varianten von Schiebetüren. Die Firma Häfele aus Baden-Württemberg, die an diesem Musterhaus fleißig mitgestaltet hat, ist dabei für die innovativen Beschläge zuständig, die es zum Beispiel ermöglichen, dass ein Schreibtisch sich sekundenschnell gekippt und gedreht in die Wand zurückzieht und durch ein Gästebett ersetzt werden kann.

Funktionalität steht aber nicht nur in Bezug auf die Raumnutzung und Einrichtung im Vordergrund. Auch Wohngesundheit und Energieverbrauch sind perfekt durchgeplant: Der ökologische Grundgedanke, den Sonnleitner bei seinen Bauten pflegt, wird auch mittels der Zimmerdecken umgesetzt. Diese bestehen aus Holzlamellen, die nur durch Dübel verbunden sind, keinen Leimanteil besitzen. Die mit Wachs gebeizte Holzdecke sieht modern aus, aber ihre Besonderheit liegt in der großen Masse Holz, die darin verbaut ist. Das viele Holz hat eine Aufgabe: Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben und somit das Klima im Haus zu regulieren. Eine kontrollierte Be- und Entlüftung kann dadurch umgangen werden.

Wohnraum im Functionality Haus von Sonnleitner

Ein schmales Fenster ist in die Regalwand integriert worden. Rechts daneben ist der Raum durch eine Falttür abtrennbar. Foto: Karin Polz

Wandaufbau aus Holz, Decke aus Holz – und auch bei der Einrichtung spielt Holz die Hauptrolle: Die Böden sind aus geölter Eiche und die Möbel sowieso. Interessant dabei: Auch die Möbel hat Sonnleitner selbst gefertigt, nämlich in der hauseigenen Schreinerei.

Bei der Fassade dagegen steht Holz nicht unbedingt im Blickpunkt. Zwar basiert der energetisch ausgefeilte Wandaufbau auf Holz (mit den Wandsystemen Twinligna und Monoligna). Aber zum Großteil ist die Fassade verputzt, weil sich das viele Bauherren jetzt so wünschen. Auch der fehlende Dachüberstand entspricht dem aktuellen Bau-Geschmack. Blickfang der Fassade sind auf jeden Fall die großen Fenster und die schiebbaren Holzläden.

Es gibt draußen und drinnen bei diesem Referenzhaus so vieles zu entdecken: in den Schrank integrierte Schiebetürlösungen ohne Bodenschiene; Wohnzimmerregale, die ein kleines Fenster umschließen; eine Kochinsel, die sich blitzschnell in einen Tresen verwandelt. Selbst wer nicht bauen will, verbringt im Referenzhauspark von Sonnleitner spannende Stunden. Und lehrreiche noch dazu: Neben mehreren Häusern gibt es auch eine Ausstellung zum Thema „Erlebnis Holz“, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Die aktuellen Öffnungszeiten des Kundenzentrums und Referenzhausparks finden sich auf der Homepage von Sonnleitner, üblicherweise ist Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und am Samstag von 10 bis 15 Uhr geöffnet.

Preise für niederbayerische Fertighäuser

Das Haas Fertighaus Top Line 440

Gewinner des „Leser-Cube“: das Haus Top Line 440 von Haus Fertigbau. Foto: Oliver Heinl/Haas Fertighaus

Jeder hat in Sachen Architektur einen anderen Geschmack – und das ist auch gut so, denn sonst würden ja alle Häuser gleich ausschauen. Sicher ist, dass der Geschmack der breiten Masse in Richtung Toskanahaus geht. Das hat sich auch bei der Verleihung des „Leser-Cube“ gezeigt. Mehr als 300.000 Menschen haben abgestimmt, 34 Häuser standen zur Wahl – und gewonnen hat den Preis, ausgelobt vom Fachschriftenverlag Fellbach in Kooperation mit dem Onlineportal Immobilienscout24.de, ein niederbayerisches Unternehmen: Haas Fertigbau.

„Top Line 440″ heißt das Gewinnerhaus, entworfen hat es Ingrid Gottschalk, Architektin von Haas Fertigbau. Außen ist das Haus mediterran gestaltet, könnte so auch auf Mallorca stehen. 202 Quadratmeter Wohnfläche hat es zu bieten, innen sind eine offene Raumgestaltung, geradlinige Einrichtung und moderne Technik angesagt.

Für mich persönlich wäre es nichts – aber ich habe auch schon ein Haus. Viel wichtiger ist, dass es den Geschmack vieler trifft, das ist ja der Sinn eines Fertighauses. Was auch Xaver A. Haas, Geschäftsführer der Haas Fertigbau GmbH, in einer Pressemitteilung bestätigt: „Schließlich zeigen Ergebnisse wie dieses, dass unsere Fertighäuser bei den Bauherren gut ankommen – und das ist unser Ziel.“

Das Referenzhaus Functionality von Sonnleitner

Hat den „Architektur-Cube“ gewonnen: das Functionality-Haus von Sonnleitner. Foto: Sonnleitner Holzbauwerke GmbH & Co. KG

Den Großen Deutschen Fertighauspreis, auch „Golden-Cube-Award“ genannt, gibt es in mehreren Kategorien. Und während Haas den Leser-Entscheid gewonnen hat, hat ein zweites niederbayerisches Unternehmen in der Kategorie „Architektur“ abgeräumt: die Sonnleitner Holzbauwerke GmbH & Co. KG mit dem „Functionality-Haus“. Über dieses Haus möchte ich an dieser Stelle noch gar nicht so viel erzählen, denn ich habe es mir vor einiger Zeit genauer angeschaut und werde es bald ausführlicher vorstellen.

Für heute möchte ich einfach nur beiden Unternehmen gratulieren. Es freut mich, dass die Niederbayern in Sachen Holzbau so erfolgreich sind!

Alle Gewinner der einzelnen Kategorien der „Golden-Cube-Awards“ gibt es übrigens hier zu sehen.